Wood Effekt bei Infrarotaufnahmen

Dieser Effekt wurden nach dem Entdecker Wood Effekt genannt. 1910 veröffentlichte der amerikanische Physiker Robert Williams Wood die erste Infrarotaufnahme. Damals gab es nur Schwarzweiß. Da Chlrophyll vom grünen Laub und Gras wird bei infraroten Schwarzweiß wieder gegeben. Im Prinzip ist für infrarote Lichtwellen das Chlorophyll durchsichtig.

Wood Effekt Infrarot Fotografie
Wood Effekt Infrarot Fotografie

Als ich mein ersten Schwarzweiß-Infrarot-Foto in einem Bildband sah, war ich vom Wood-Effekt sofort fasziniert. Es war für mich der Antrieb, mich intensiver mit dem Thema Infrarotfotografie zu beschäftigen. Das war 1981. Schnell stellte sich heraus, daß ich diese Art der Fotografie mit meinem bescheidenen Azubi-Gehalt nicht umsetzen kann. Kamera und Objektiv waren vorhanden. Ein Schwarzweiß-Labor hatte ich auch. Allerdings hätte ich teilweise in neue Laborgeräte, Infrarotfilter und Filme investieren müssen. Da investierte ich mein bescheidenes Fotobudget lieber in Diafilme für den nächsten Urlaub. Ja, damals hat man sich noch aus Kostengründen Gedanken gemacht, ob es die eine Aufnahme überhaupt wert ist! Heute drückt man ab. Und wenn die Aufnahme nichts geworden ist, wird das Bild einfach gelöscht. Kostet ja nichts.

Wood Effekt in der Infrarotfotografie

Auch als ich vor der Wahl eines Infrarotfilters für den Umbau einer Digitalkamera stand, entschied ich mich für reines Schwarzweiß. Ich weiß es nicht ob es Nostalgie ist? Oder weil es dem Ursprung am nächsten kommt? Oder weil ich in analogen Zeiten viel Schwarzweiß fotografiert, entwickelt und vergrößert habe? Aber der Antrieb war damals ein anderer. Schwarzweiß selber machen war viel günstiger als die Farbfotografie. Und im eigenen Fotolabor konnte man viel mehr selber beeinflussen. So wie heute im RAW-Konverter.

Teich mit Bäumen im Wood-Effekt - Infrarotfoto
Teich mit Bäumen im Wood-Effekt – Infrarotfoto

Das erstaunlich am Wood Effekt ist, daß ich mich daran kaum satt sehen kann. Mir gefällt dieser Effekt auch nach über 40 Jahren gut oder oft sogar sehr gut. Zumindest wenn er gekonnt und harmonisch in eine Bildgestaltung eingebunden wurde. Für mich ist das die ursprünglichste Art der Infrarotfotografie. Manch Betrachter mag die Farbe vermissen. Manch Fotograf mag sich, mangels Farbmöglichkeit, in seiner Kreativität eingeschränkt sehen? Auf der anderen Seite kann die Reduktion von Farbe die Kreativität steigern? Man muß ganz anders gestalten. Das fotografische Sehen muß sich verändern. Eine Reduktion auf weiß, grau und schwarz kann Kreativität fördern. Es können ungewöhnliche Darstellungen und Sichtweisen entstehen.

Meine Infrarotfotografie sind meist schwarzweiße Landschaften, meist mit Wood-Effekt. Mit einem schwächeren IR-Filter wären auch farbige Infrarotfotos mit Wood-Effekt möglich. Das bleibt jeden selbst überlassen für welche Variante man sich in der Fotografie entscheidet. Dafür gibt es ja unterschiedliche Filterstärken. Aber eigentlich wollte ich nur erklären und zeigen was der Wood Effekt in der IR Fotografie ist. Und nun wünsche ich allen IR-Fotografen viel Spaß beim fotografieren!

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